Am Ende eines Jahres schreibt man gerne einen Rückblick. Ich richte nach dem verrückten Jahr 2020 lieber meinen Blick nach vorne. Vorausgeschickt sei, dass ich keine Glaskugel besitze und alle Einschätzungen in nachstehendem Artikel ausschließlich meine private Meinung widerspiegeln. Ich finde es persönlich wichtig eine klare Vision zu haben und teile diese gerne. Eine Strategie für die Zukunft muss sich jeder selbst zurecht legen – egal wie ihr euch positioniert, ob ihr meine Ansichten teilt oder nicht, VIEL ERFOLG im neuen Jahr.

Was erwartet uns 2021? Ganz allgemein denke ich das 2021 ein weiteres turbulentes Jahr mit vielen Chancen aber auch erhöhtem Risiko wird. Mit Politikern will ich weiterhin nicht tauschen. Das Politische-Parkett erscheint mir kälter und glatter als jede Eisfläche. Gefühlt warten viele nur drauf das es den ein oder anderen Minister „zaubert“ – viele rufen förmlich bereits nach einem erneuten Umbau der Regierung. Aber was dann? Wäre es nicht besser man lasst die gewählten Politiker ihre Arbeit machen? Sollten wir nicht eher nach Kontinuität und einem gemeinsamen Weg (über Parteigrenzen hinweg) aus der Krise arbeiten? Der Frust und die damit verbundene Spannung, die durch die Pandemie und die Serie an Lockdowns in den Menschen aufgestaut ist, ist nur verständlich – aber gerade in so einer Situation müssen wir einen kühlen Kopf bewahren.

Der Ruf nach Hoffnung auf Dankbarkeit, von einer krisenmüden Bevölkerung, erscheint mir ebenso verfehlt, wie der Ruf nach einer Neubesetzung verschiedener Ämter. Es braucht eine klare Strategie und natürlich mehr als einen Aufruf zu mehr „Optimismus“ als Motor für ein Wirtschaftswunder – wie ihn unser Finanzminister (Anm.: Gernot Blümel) kürzlich formulierte. Wir wissen alle, dass ein solches Wunder und Optimismus nur das Resultat eines Maßnahmenbündels sein kann. Wir werden sehr hart arbeiten und erneut über uns hinauswachsen müssen. Es wird wieder Schwung in die Wirtschaft kommen – weil wir gemeinsam kämpfen werden. „Die Impfung“ wird uns bald zu einer neuen Normalität zurückkehren lassen und aus dieser werden wir das beste machen.

Meine 21 Prognosen für 2021:

1.) „Remote Arbeitsplätze“ sind gekommen um zu bleiben. Immobilienentwickler werden sich mit dem Trend auseinandersetzen und maßgeblich zu einer Veränderung unseres Mobilitätsverhaltens beitragen. Persönliche Zusammenarbeit wird nicht für alle Berufsgruppen entfallen und das ist nicht unbedingt ein Nachteil. Wer zukünftig Remote arbeitet und nicht hoch spezialisiert ist, steht zwangsläufig im direkten Wettbewerb mit Kräften aus billiglohn Ländern. Die Barriere zur Auslagerung von Jobs ist durch die Krise massiv gefallen und anhaltender Kostendruck wirkt als Beschleuniger des Trends.

2.) „Elektromobilität“ ist (endlich) auf dem Vormarsch. Nachdem bereits vor einigen Jahren Skandinavische Länder den Ankauf von E-Fahrzeugen gefördert haben, ist nun auch der Rest Europas auf den Zug aufgesprungen. Tesla ist längst nicht mehr der einzige, wohl aber sicher noch der fortschrittlichste Hersteller im Mittelklasse- und Luxus-Segment. Elektro-Taxis (wie im Programm der neuen Wiener Stadtregierung vorgesehen), geringere Wartungskosten und neue Anbieter für E-Carsharing treiben die Akzeptanz in der Masse massiv voran. Die Absatzzahlen für E-Autos werden 2021 so hoch wie nie. Volkswagen würde mit der I.D. Serie an den Erfolg der „Golfs“ anschließen, könnte man nur ausreichende Mengen produzieren. 

3.) „Technologie Aktien (USA)“, waren der Renner. Im Krisenjahr stiegen sie unaufhaltsam und schlugen reihenweise Rekorde. Die Werte erscheinen im direkten Vergleich zu europäischen Titeln allerdings massiv überbewertet und könnten dem zu Folge korrigieren. Europäische Aktienmärkte werden von einer Erholung der Konjunktur profitieren und durch den zwangsläufig initiierten Innovations- bzw. Digitalisierungsschub (im letzten Jahr) auch an Potenzial gewinnen. In meinem Wikifolio „Digital Gamechangers“ habe ich bereits erste Titel in Richtung Europa und China umgeschichtet.

4.) „Bitcoin & Co“ sind gekommen um zu bleiben. Firmen wie Square verlagern einen Teil ihrer Bilanz in Bitcoin, Paypal bietet sie in Zukunft direkt an und Elon Musk überlegt ebenfalls laut einen Teil der Tesla Liquidität in Bitcoin zu parken. Je lauter man jetzt noch vom „Schreckgespenst“ Inflation spricht, umso mehr werden die Sparer (die zwar zugelegt haben in der Krise – aber zusehen wie ihr Geld auf Sparbüchern verbrannt wird) ihr Geld schrittweise auch in Bitcoin veranlagen.

Der europäische bzw. österreichische Crypto-Broker Bitpanda, wird von dieser Entwicklung profitieren. Die Gründer hatten perfektes Timing und viel Rückenwind vom Markt, was ihnen mittelfristig auch zu einer „echten“ Börse-Lizenz verhelfen wird. Passieren kann da nicht mehr viel – außer das Unternehmen verliert durch einen großen Skandal – wie einem „Hack“ oder einem großem „Raub“ – von heute auf morgen das Vertrauen der Anleger.

5.) „Smartphones“ werden bis 2030 Geschichte sein. Apple, Samsung, Microsoft oder einer der übrigen Tech Giganten, präsentieren eine alltagstaugliche „AR“ (Augmented Reality) Brille – das Produkt schlägt ein, wie das iPhone! Einmal mehr wird unser Nutzerverhalten auf den Kopf gestellt. „Voice“ wird das nächste User Interface (Anm. die KI dafür trainieren Siri, Alexa und Co. bereits seit Jahren).

6.) „Virtual Reality“ ist auf dem Vormarsch. Die kleine VR Schmiede „ViAR SYS“ aus Kaisermühlen und Amadeus Artists Vienna werden 2021 zu weltweiten Botschaftern eines neuen Kulturerlebnisses: „Hochkarätige Oper in Virtual Reality“ – vielfach versucht, viele Jahre undenkbar und von Konsumenten wie Künstlern verschmäht. Nach dem Corona Jahr könnte dieser Zugang plötzlich Akzeptanz erfahren. Warum? Mutationen des Virus lassen (ältere) Menschen trotz Impfung vorsichtiger werden, wir werden uns an jährliche Auffrischungen gewöhnen müssen und Technologie aus Risikoüberlegungen weiterhin akzeptieren. Eine Innovation aus der Opernstadt Wien revolutioniert die klassische Musikwelt erneut – die Geschichte hat durchaus Potenzial. 

7.) „Private Equity – inkl. Venture Capital (Growth)“ wird erneut Rekorde brechen. Einerseits steigt die Zahl der Scale-Ups, andererseits werden vermehrt Startups neu gegründet. Viele Neugründungen, als Antwort auf die hohe Arbeitslosigkeit, ergeben aber nicht automatisch revolutionäre Geschäftsmodelle. Es entsteht ein trügerisches Bild, da auch Innovationszyklen von Beschleunigern, wie etwa neue Technologien, befeuert werden und hier wartet der Markt auf das nächste große Ding.

Die Qualität der Startups in Europa steigt insgesamt. Der Wettbewerb um Business Angels, Early Stage Fonds und Venture Fonds wird jedoch ebenfalls massiv ansteigen, da die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage weiter wird. Der Ruf nach neuen Fonds und zur Mobilisierung von mehr Kapital – insb. für neue Investments – wird erneut lauter werden. Fondsmanager drehen ihre Beteiligungen tendenziell immer später. Sie lassen sie – zwangsläufig länger wachsen und wetten auf größere Exits (das nachgeschossene Geld aus dem Krisenjahr 2020, muss vernünftig arbeiten).

8.) „Politik für Innovation„. Europa hat im Wettrennen mit den USA und China bisher nicht nur einen viel zu langsameren Start, sondern auch viel zu schwache Akzente gesetzt. Der Fehler wurde erkannt. Mit dem Investitionskontrollgesetz (bzw. der EU Richtlinie), sollte die Wirtschaft in der EU geschützt werden. Internationale Investoren siedeln sich nun direkt in Europa an und die EU macht an allen Fronten (von Uni Spin-Offs bis zur Europäischen Suchmaschine) mobil. Die EU und einzelne Mitgliedsstaaten der Union stellen bislang unvergleichlich starke Vehikel zur Stärkung des Eigenkapitals vor. Der EUR 10 Milliarden Zukunftsfonds in Deutschland bzw. der bereits länger etablierte Dachfonds für Venture Capital und Private Equity in Dänemark (Vaekstfonden) dienen als Schablone für andere Standorte. Die Grundidee ist einfach. Kapital von institutionellen Investoren und Corporates soll mobilisiert werden und von privaten Fondsmanagern an verschiedene Teams verteilt werden – vereinzelt erlauben die Vehikel auch Co-Investments (direkt). Die Standorte innerhalb der EU sind in diesem Zusammenhang in einem harten Wettbewerb – jeder will die besten Talente anziehen und langfristig steuern und know-how für sein Land sichern.

Das verfügbare Kapital in Europa soll im Jahr 2021 deutlich erhöht werden, ob es aber vervielfacht wird (wie es nötig wäre!), bezweifeln Experten (vgl. Sifted, Dez. 2020).

9.) „Rahmenbedingungen“ – der Staat greift wichtige Reformschritte, welche seit Jahren von Interessenvertretern des Startup- und Investoren-Ökosystems gefordert werden, auf. Die richtigen Rahmenbedingungen sollen einerseits Gründungen, aber auch Mitarbeiterbeteiligungen vereinfachen. Kapital von privaten (Business Angels) und für Venture Capital bzw. Private Equity Fonds soll ebenfalls mobilisiert werden. In diesem Zusammenhang erwarte ich steuerliche Anreize für Investitionen in Startups, für Firmen und private Investoren.

Weniger wahrscheinlich, aber mindestens so wichtig, erachte ich ein breit angelegtes rechtliches Reformpaket. Angefangen beim BWG, über Gesellschaftsrecht und bis hin zum Arbeitsrecht muss Österreich Gesetze an eine neue Normalität anpassen. Eine Entbürokratisierung wie sie im Regierungsprogramm an vielen Stellen steht, wäre mehr als wünschenswert.

10.) „EU Förderungen“ – werden von Österreichs Unternehmen als Quelle der Hoffnung (darunter nicht ausschließlich Startups!) entdeckt. Die Förderungen galten bisher als besonders bürokratisch und aufgrund äußerst geringer Wahrscheinlichkeit auf einen Zuschlag als unattraktiv. Die FFG, AWS und die Europäischen Förderangebote – von EIC, über EIF, bis EIB – erreichen mehr Unternehmer als jemals zuvor.

In Österreich steht eine Vereinfachung der Förderlandschaft, kurz mehr Effizienz und Transparenz, auf der politischen Agenda (so zumindest mein Verständnis). In der Praxis stelle ich mir das schwierig vor, da die Programme von vielen Institutionen vergeben werden. Wenn es zu einer Verteidigung der Töpfe in den Institutionen kommt, haben wir ein Pat. Aus meiner Sicht kann ein „quick-win“ erzielt werden, in dem das alte „Double Equity“ Programm dauerhaft durch den Covid Hilfsfonds ersetzt wird.

11.) „Konjunktur vs. Optimismus“ – unser Finanzminister wünscht sich mehr Optimismus als Konjunkturmotor. (vgl. diePresse). Ich fürchte aber das es mehr brauchen wird. 2021 droht eine überschießende Inflation – diese Geldentwertung ist per Definition kein Konjunkturmotor. Welche Maßnahmen tatsächlich gesetzt werden, um die Inflation unter Kontrolle zu bringen und die Konjunktur dabei am Leben zu halten – während wir in einem Negativ-Zins-Umfeld sind – wird die Köpfe der führenden Volkswirte der EU sicherlich rauchen lassen.

12.) „Arme Länder erhalten Impfstoffe später„. Während wir uns in den reichen Ländern der Welt den Luxus einer Debatte – pro und contra – zur Impfpflicht erlauben, sterben Menschen in armen Ländern und haben nur geringe Aussicht einen Impfstoff gegen Covid-19 zu kommen. Globale Lösungen für die großen globalen Probleme müssen von unserer Generation vorangetrieben werden – wenn wir uns zurücklehnen und zusehen, wird sich nichts verändern.

2021 erwarte ich vermehrt das aufkommen von impact startups, einen neuen Boom von Stiftungen in Europa, da viele Unternehmer (gefühlt) nach der überstandenen Krise auch gerne etwas zurückgeben wollen.

13.) „Bitcoin Millionäre“ langsam taut es, die Krypto-Eiszeit könnte endgültig vorbei sein und eine Revolution der Finanzmärkte vor der Tür stehen. Tatsächlich ist hinter den Kulissen in den letzten Jahren sehr viel in Sachen Regulierung passiert, was Kryptowährungen und verbrieften Wertpapieren auf der Blockchain (etwa Security Token) den endgültigen Durchbruch ermöglichen könnte. Die Rede ist von Steuern, AML Richtlinien und der MICA (MIFID für Krypto). 2021 werden erste Banken die Verwahrung von Krypto-Assets anbieten.

14.) „Business Angel Summit“ der sommerliche Event in Kitzbühel, welcher immer als europäisches Leuchtturm Event geplant war, wird 2021 wieder live stattfinden. Wir werden als Hauptsponsoren und Partner weiterhin versuchen, dieses Jahr wieder etwas mehr internationale Gäste und einen Hauch mehr Exklusivität in das Event einzubringen. Ich in guter Dinge das wir uns alle diesen Sommer in Kitzbühel treffen werden, sofern geimpft und gesund.

15.) „US VCs entdecken Europa“ – US Venture Fonds investieren in 2021 intensiver in Europa, als bisher, dieser Trend war bereits 2020 stark erkennbar. Als Antwort auf das Investitionskontrollgesetz haben immer mehr Fonds europäische Scouting Teams und Investment Vehikel für ein verstärktes Engagement in Europa in Stellung gebracht (vgl. TechCrunch, Nov. 2020).

Die Chance liegt auf der Hand. Günstige Bewertungen, gute Technologien, günstige Talente und ein sehr schwacher europäischer Private Equity / Venture Capital Markt, der (noch) keine echte Konkurrenz darstellt. Wenn wir einen Ausverkauf Europas verhindern wollen, brauchen wir Fonds die primär aus Europa finanziert wurden und somit einen Exit in Europa auch wahrscheinlicher machen. So oder so – für Scale-Ups ist die erhöhte Aufmerksamkeit der Amerikaner eine gute Nachricht. Die Zahl der europäischen Unicorns wird damit sicherlich steigen (vgl. CBInsights, Dez. 2020).

16.) „University Spin-Offs“ – ein weiteres Thema das wir in Österreich bereits länger diskutieren. Der Forschungsstandort, hat bisweilen zu wenige Ausgründungen hervorgebracht. Wie in meinem kürzlich erschienen Buch „100 Startups – Made in Austria“ zu lesen ist, sind nur rund 14% der Startups auf universitäre Forschungsarbeit zurückzuführen – das Potenzial für High-Tech Ausgründungen wird aber weit höher eingeschätzt. Insbesondere im Bereich Digital Health & Life Science gibt es großes Potenzial in Österreich. 2021 erwarte ich neue Initiativen in diesem Bereich.

17.) „Österreichische Unternehmen kaufen Startups„. Wenn es um Exits geht, schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Einerseits freue ich mich über jeden großen Exit eines europäischen Startups, auf der anderen Seite finde ich nicht frustrierender als dabei zuzusehen wie internationale Konzerne reihenweise europäische Startups kaufen. Wir brauchen mehr Akquisitionen aus Europa bzw. aus Österreich.

Im Jahr 2021 erwarte ich hier eine kleine Trendwende. Die M&A Aktivität sollte 2021 alleine deshalb steigen, da viele Firmen nur durch eine Konsolidierung überleben bzw. wettbewerbsfähig bleiben können. Es gibt auch durchaus gute Vorzeichen, dass der ein oder andere Konzern oder führende Mittelständler aus Österreich selbst das ein oder andere (angeschlagene) Startups kauft. Die Digitalisierung hat in der Krise einen Gang zugelegt. Wer aufholen will muss schnell handeln.

18.) „Börse als Alternative„. Nach einem der stärksten IPO Jahre der Geschichte, wo u.a. Asana, AirBNB, Palantir und Snowflake in den USA an die Börse gingen, stehen nächstes Jahr sagen führende Berater und Investmentbanken auch einen IPO-Boom in Europa voraus.

Ich erwarte auch aus Österreich die ein oder andere Überraschung. Persönlich bin ich fest davon überzeugt das sich auch aus unserer Region das ein oder andere Technologie-Unternehmen auf ein IPO (allerdings eher an der Deutschen Börse „Scale“ als in Wien) vorbereitet. Zugang zum Kapitalmarkt, Finanzierung für Akquisitionen und bessere Sichtbarkeit am Markt sind nur ein paar wenige Argumente die für einen solchen Schritt sprechen.

19.) „Nach Brexit, ist vor Brexit„. Ein Vertrag ist gelungen und wie Boris Johnson in seiner Weihnachtsansprache sagt „it is full of fish“. Nach meinem persönlichen dafürhalten, wird es mit den Briten so weitergehen wie es immer war. Es wird eine Diskussion darüber entstehen, ob sie sich an die Verträge nun halten oder nicht. Die mit der EU vereinbarten „vergleichbaren Standards“ die es aufrecht zu erhalten gilt, und andere durchaus komplexe Formulierungen werden vermutlich wieder ein Tauziehen der Mächte bringen und unsere Spitzenpolitiker von wichtigeren Themen ablenken. Ich hoffe das ich mich in diesem Punkt irre, fürchte aber das die nächste Runde für einen Handelsstreit schon sehr bald eingeläutet wird.

20.) „China wird Weltmacht #1„. Der Trend ist ungebrochen. Chinesische Unternehmen werden international weiter expandieren und die Welt muss sich gewissermaßen auf eine neue Weltordnung einstellen. Die führende Wirtschaftsmacht USA wird in kürze durch China abgelöst. In Europa können wir von dieser Entwicklung unter umständen profitieren, wenn wir z.B. verstärkt auf Joint-Ventures als Eintrittsbarriere in unseren Binnenmarkt setzen – dieses Konzept hat China sehr erfolgreich vorgelebt, wäre aber für Europa Neuland. 2021 erwarte ich in sofern eine Weichenstellung, als das die EU eine klare Chinastrategie ausgibt und notwendige Abkommen auf den Weg bringt.

21.) „Schreckgespenst Inflation„. Zur Entwicklung des Goldpreises oder Bitcoin möchte ich mich nicht äußern. Nur so viel: Nur Chuck Norris macht Prognosen zu Gold und Bitcoin, die auch eintreffen.

Die Stimmen die ein steigendes Inflationsrisiko sehen, werden lauter (vgl. BlackRock – Aktueller Blick auf Märkte, Dez. 2020). Microstrategy und Square haben bereits teile ihrer Bilanz in Bitcoin verlagert. Elon Musk deckt laut (via Twitter) darüber nach. Ich könnte mir gut vorstellen, dass auch in Österreich im Jahr 2021 einzelne Firmen zumindest kleine Teile ihrer Reserven in Bitcoin parken werden – sowohl aus Ertrags- aber vielleicht auch aus Risikoüberlegungen. Thorsten Polleit – ein deutscher Volkswirt der die Österreichische Schule der Nationalökonomie vertritt – sieht in der Flucht in Gold, angetrieben durch eine gestiegene Geldmenge M2, als einen klaren Indikator für ein erhöhtes Inflationsrisiko. Er ruft zur Vorsicht auf.

Soweit meine 21 Gedanken zu 2021. Ich bin gespannt auf eine angeregte Diskussion zu den einzelnen Punkten auf LinkedIN -> hier geht es zu meinem Profil.