Es wird ein gutes Jahr für die Börsen und damit auch ein gutes Jahr für Investoren und Investmentbanken – so das positive Stimmungsbild, welches ich aus dem Markt mitgenommen habe. Startup – IPOs waren seit dem Ende der 90er Jahre nicht mehr hoch im Kurs. Investoren brauchten fast 20 Jahre um sich vom Platzen der Dot.com-Bubble zu erholen. Jetzt ist die Zeit aber wieder Reif. Der Markt hat sich weiterentwickelt. Nicht nur sind Technologie Unternehmen heute unter den wertvollsten Unternehmen der Welt, europäische Börsen haben darüber hinaus aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Erfolgreich wurden neue Standards für junge Aktiengesellschaften entwickelt – sie sollen in Zukunft wieder an der Börse gehandelt werden. Tür und Tor ist somit (wieder) für internationale Investoren geöffnet. Der Startup Markt dürfte damit einen erneuten Schub erfahren – insbesondere wenn die Investoren anbeißen. Ich freue mich darauf!

Neues Startup-Segment an Wiener Börse

Das neue Segment “Direct Market Plus” an der Wiener Börse startet am Montag, 21. Jänner 2019 mit 8 neuen Werten. Das neue Segment richtet sich gezielt an Klein- und Mittelbetriebe bzw. Startups (die durch ihre Wachstumschance überzeugen). Ab dem ersten Handelstag wird u.a. die Linzer Startup300 AG seine Aktien im Handel anbieten. Neue Aktien sollen nicht platziert werden – bestehende Aktien können aber gehandelt werden. Ob man also Aktien tatsächlich kaufen kann und wie sich der Kurs entwickelt – das wird spannend.

Startup Aktien erobern Europa

Der Trend der Startup-Aktien Segmente ist bereits in den letzten Jahren in Europa gewachsen. Die Segmente haben sich sehr erfolgreich bewehrt. Die österreichische Cyan AG platzierte etwa im März 2018 an der Frankfurt Börese (Scale) sehr erfolgreich Aktien. An der Nasdaq Nordics (First North) findet man vermehrt Bio-Tech, Healthcare und Digital Health Startups. Schweden ist u.a. durch dieses sehr starke Segment zur zweit stärksten Startup-Nation Europas aufgestiegen.

In Deutschland hatte die German Startup Group weniger Erfolg (der Kurs ist seit der Emission sehr stark gefallen). Rocket Internet und Zalando (beide aktuell in meinem Wikifolio) hingegen sind nicht mehr aus dem Markt wegzudenken, sie sind allerdings auch Schwergewichte im Vergleich. Vielleicht kommt ja bald auch noch N26 (Achtung: Das ist ausdrücklich kein Gerücht – eher ein Wunsch ins Blaue!), das erste Unicorn mit österreichischer Beteiligung, an die Börse – das wäre doch mal was – oder?

Börse ist nicht gleich Börse

Die Kriterien und Kosten für ein Listing unterscheiden sich – insbesondere der regulierte Marktsegmente ist sehr viel anspruchsvoller als unregulierte. Allerdings sollte man die Wachstumssegmente nicht unterschätzen – FACC (ebenfalls aktuell in meinem Wikifolio) schaffte gerade erst letztes Jahr den Sprung in den ATX Prime und ist somit ein echter Aufsteiger.

Junge Aktiengesellschaften müssen für die Startup-Markt-Segmente nur sehr geringe Anforderungen erfüllen und extrem überschaubare Kosten tragen, um vom Handel über die mächtigen Börse-Marktplätze bzw. Plattformen zu profitieren. Der Zugang zu internationalen Investoren ist damit offen und die Chancen auf Erfolg steigen.

Security Tokens – Derivate on-chain

Eine weitere Innovation verspricht dieses Jahr ihren Durchbrich zu haben: „Die „Security Tokens“ sind endlich im Markt angekommen!“ freute sich kürzlich mein Freund und langjähriger Partner Alexander Rapatz von Black Manta Ventures. Der regulatorische Rahmen für Security Tokens (einige Projekte sind auch in Österreich in Vorbereitung) und die damit verbundene – zumindest theoretische – Handelbarkeit öffnet bald auch sehr junge Firmen den Zugang zu frischem Kapital. Kritisch wird – wie immer – die Liquidität für diese Produkte und damit auch für ihren Erfolg sein.

Börsen sind – trotz aller Euphorie die gerne publiziert wird und wurde – in der Umsetzung (leider) deutlich langsamer als erwartet. Malta hat sich früh auf dieses Thema spezialisiert. Sobald Börsen aus der Schweiz und Deutschland oder etwas UK oder USA auf das Thema aufspringen wird das Spiel in ein neues Level gehoben.

Liquidität ist entscheidend

Die jüngsten Entwicklungen empfinde persönlich einerseits als extrem positiv, möchte aber auch im selben Atemzug davor ausdrücklich warnen hochriskante investments zu tätigen. Egal ob an der Börse oder Privat. Geld ist sauer verdient und man sollte sich dringend einen qualifizierten Berater suchen, wenn man sich solche Themen genauer ansehen möchte. Ein paar gute soll es ja geben. Viele Startup Aktien werden trotz ihrer Börse Notierung kaum gehandelt werden und damit ist man mitunter extremen Kursschwankungen ausgeliefert – hier gilt besondere Vorsicht.

Lust auf mehr?

Wenn Sie sich gerne professionell als Emittent bzw. Listing Kandidat (an einem der genannten Märkte) beraten lassen wollen, dann stehen unsere Experten bei Venionaire Capital, sowie eine Reihe lizensierter Netzwerkpartner und Banken, mit welchen wir seit vielen Jahren gut zusammenarbeiten, gerne zu ihrer zur Verfügung.