In der letzten Woche ist, nach dem European Venture Sentiment Index, nun auch der ausführliche Venture Sentiment Bericht der Deutschen Börse erschienen. Die Berichte kommen zum selben Ergebnis, die Stimmung der Venture Investoren fällt ab. Beide Berichte zeigen klare Trends auf und sollten uns durchaus zum Nachdenken bringen. Investoren würden eher im eigenen Portfolio helfen, frisches Kapital für neue Investments, wird aber sehr viel restriktiver vergeben werden. Rund ein Viertel der Startups könnte Existenz bedroht sein.

In unserem westlichen Nachbarland – der Schweiz – kämpfen Nikolas Berg und viele weitere prominente Vertreter der dortigen Startup Community, um einen staatlichen Venture Capital Fonds der Investments privater Investoren bzw. privater Fonds verdoppelt. In Österreich wurde mit dem Corona Hilfsfonds bereits ein solches Modell vorgestellt, die Ausschreibung des Corona Venture Fonds-Managements lässt aber noch auf sich warten.

Weniger neue Investments

Nur wenige Investoren machen aktuell “business as usual” und sind bereit mitten in der Krise Deals abzuschließen – die die Innovationskraft eines Standorts birgt das große Gefahren. 78% der Investoren sehen ihr Portfolio von der Pandemie betroffen. 82,8% haben angegeben, dass sie mehr „Energie“ als üblich auf bestehende Beteiligungen konzentrieren. Neue Investitionen werden eher in Form von “Cherry Picking” erfolgen, erwartungsgemäß zu günstigen Bewertungen, in Erwägung gezogen. Die Vorschau des European Venture Sentiment Index fiel ebenfalls negativ aus – in wieweit die jeweiligen Startup-Rettungsschirme das Sentiment nächstes Quartal abfangen können steht noch in den Sternen.

Soweit so klar. Das Stimmungsbild bestätigt sich laufend – was tun wir aber eigentlich um wieder aus der Krise zu kommen? Lasst uns mal konkrete über Maßnahmen nachdenken und ein Stimmungsbild hierzu zeichnen. Was brauchen Startups wirklich? Greifen die bisherigen Maßnahmen ausreichend? Wie stehen die Chancen unserer Startups nach der Krise?